Airport als zukunftsweisende Mobilitätsdrehscheibe
Projekt Flughafen 4.0 erweitert multimodales Salzburger Verkehrsnetz / Airport als innovative Drehscheibe im Salzburger Verkehrsnetz / Projektführung durch Research Studio iSPACE der RSA FG / Innovative Ideen und Kompetenzen aus Wissenschaft verknüpft
Klimaschutz geht uns alle an – ein Satz der auf viele Bereiche des „Salzburger Alltags“ Einfluss nimmt und auch nicht mehr wegzudenken ist, egal ob in Wirtschaftsbetrieben, in der Industrie, im Verkehr, im eigenen Haushalt oder - im für Salzburg so wichtigen - Tourismus. Als Teil dieser Verkehrs- und Tourismuskette stellt sich auch der Salzburger Flughafen jeden Tag erneut auf den Prüfstand, um Möglichkeiten auszuloten, dem Ziel „Klimaneutralität“ Schritt für Schritt näher zu kommen. Neben Elektromobilität (bereits 40% des Gesamtfuhrparks fährt mit Strom), Photovoltaikanlagen, Einsatz modernster Umwelttechnik in der Gebäudetechnik für Kühlung und Heizung, Umwelttechnik im Bauwesen und der Instandhaltung (Stichwort LED statt Halogen) und vielen Projekten mehr ist nun auch das Projekt Flughafen 4.0 hinzugekommen.
Dieses Projekt, das im Rahmen der WISS 2025 (Wissenschafts- und Innovationsstrategie des Landes Salzburg) gefördert wird, soll in Zukunft, gemeinsam mit strategischen Partnern wie dem SVV (Salzburger Verkehrsverbund GmbH) und vielen anderen eine noch bessere Anbindung in die Salzburger Regionen, wie etwa die Klimamodellregion Zell am See ermöglichen. Mit den Ergebnissen aus diesem Projekt soll die optimale Integration des Flughafens in das bestehende und künftige Verkehrsnetz ermöglicht werden und an die Anforderung der einzelnen Zielgruppen optimal angepasst werden. Diese Verbesserungen nutzen nicht nur den Partnern in diesem Projekt, es geht primär um die Menschen der Region, denen damit noch mehr Möglichkeiten angeboten werden sollen, ihr regionales Mobilitätsverhalten CO2 freundlicher zu gestalten.
„Es ist wichtig, dass in den hitzig geführten Klimaschutzdebatten Vernunft und Machbarkeit von Projekten einkehrt. Die dringende Notwendigkeit, dass Politik, Wirtschaft und Forschung bei diesem wichtigen Thema an einem Strang ziehen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten, ist wohl unumstritten. Daher freut es mich ganz besonders, dass mit diesem zukunftsweisenden Forschungsprojekt am Salzburger Flughafen viele Kräfte aus allen Bereichen gebündelt werden, um Möglichkeiten auszuloten, die Mobilität der Salzburger und Salzburgerinnen nachhaltig zu verbessern. Der Flughafen spielt hier als Verkehrsplattform eine zentrale Rolle“, so Flughafenaufsichtsratsvorsitzender LH-Stv. Dr. Christian Stöckl.
Jeder Flughafen ist für die Region, in der er beheimatet ist, ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber, verlässlicher Arbeitgeber und Teil der kritischen Verkehrsinfrastruktur – das hat man in jüngster Vergangenheit gerade in der Corona Pandemie täglich erlebt. Der beständige Konkurrenzdruck, die zunehmenden Veränderungen im Mobilitätsverhalten und im Sinne des Klimaschutzes muss sich der Flughafen innovativ weiterentwickeln, um weiterhin eine wichtige Rolle in der Regionalentwicklung Salzburgs und des benachbarten Bayerns zu spielen.
„Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein, wir befinden uns gerade in den Planungen für die neue Terminallandschaft am Flughafen und hier brauchen wir jeden Input für zukunftsweisende infrastrukturelle Änderungen. Für die Ansiedlung und Bestandssicherung internationaler Betriebe ist ein funktionierender und gut erreichbarer Flughafen essentiell. Das Mobilitätsprojekt soll dem Flughafen die Möglichkeiten darlegen, wie eine Weiterentwicklung zu einem attraktiven Mobilitätsknoten im regionalen Verkehrssystem aussehen kann. Davon sollen neben den direkten Flugpassagieren auch bestehende große wie kleine Unternehmen maßgeblich profitieren“, unterstreicht Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer die Wichtigkeit des ambitionierten Projektes.
Das Forschungsprojekt „Flughafen 4.0“ setzt sich zum Ziel, in den kommenden Jahren integrative Erreichbarkeits- und Planungsszenarien für zukunftsweisende Mobilitätsangebote am Flughafen Salzburg zu entwickeln. Derzeit fahren zwar öffentliche Busse regelmäßig zwischen Flughafen, Hauptbahnhof, Stadtzentrum und einigen Gemeinden, der Verkehr zu den Zieldestinationen wird jedoch kaum gebündelt. Das soll sich ändern!
„Unser Ziel ist, so viele Verkehre wie nur möglich zu bündeln und die ankommenden Gäste so effizient, zeitsparend und nachhaltig zu ihrem jeweiligen Ziel zu bringen. Mit dem Projekt Flughafen 4.0 wollen wir den Salzburger Flughafen als Knotenpunkt im multimodalen Salzburger Verkehrsnetz verankern und ihn mit den bestehenden Systemen vernetzen. Mit durchgängigen Wegeketten werden wir attraktive Angebote schaffen, die es möglich machen, den Individualverkehr zu reduzieren und Synergien zu nutzen“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Der „Flughafen 4.0“ soll ins alltägliche, multimodale Verkehrssystem eingebettet werden – attraktive Fuß- und Radwege, bedarfsorientierte Neuangebote im öffentlichen Verkehr, und alternative Mobilitätsmöglichkeiten sowohl für Touristen als auch für Pendler und Bewohner (nutzbar auch abseits des Flugverkehrs) sollen entstehen. „Wir wollen mit Methoden aus der Geoinformatik und Data Science aufzeigen, wie man die intermodale Wegekette der Reisenden bis in die Salzburger Regionen hinein bündeln und weiterentwickeln kann. In Form von Erreichbarkeits- und Planungsszenarien können bedarfsorientierte Optimierungen im Umweltverbund sowie weitere zukunftsweisende Mobilitätsangebote am Flughafen Salzburg simuliert und deren Auswirkungen abgeschätzt werden. Somit wird die Umsetzung neuer Angebote unterstützt und die alltägliche, multimodale Einbindung ins Verkehrssystem auch abseits des Flugverkehrs verbessert,“ so Thomas Prinz von der RSA FG & Universität Salzburg. Das in die WISS25 Strategie des Landes Salzburg eingebettete Projekt stellt eine Kooperation des Research Studio iSPACE der RSA FG, des Labs for Intelligent Data Analytics (IDA Lab Salzburg) der Universität Salzburg (PLUS) und des Unternehmenspartners Salzburger Flughafen GmbH dar. Salzburg ist eine weit über seine Grenzen hinaus anerkannte Hochburg im Bereich Datenforschung und Geoinformatik. Mit der WISS, Wissenschafts- und Innovationsstrategie Salzburg 2025 hat sich das Land Salzburg das Ziel gesetzt, Wissen am Standort in konkrete Anwendungen und Innovationen zu bringen, wovon die Region Salzburg, die Wirtschaft und Forschung gleichermaßen profitieren.
„Mit der WISS 2025 verfolgt Salzburg auch die Strategie, zur Smart Region zu werden, in der Herausforderungen des Green Deals und CO2- Reduktion auch mit den Möglichkeiten der Digitalisierung für die Menschen in Salzburg bewältigt werden sollen. Intelligente Lösungen im Bereich alpines Bauen und nachhaltige Siedlungssysteme, biogener Materialien oder der Kreislaufwirtschaft gehören da genauso dazu, wie die Mobilität, vieles davon ist auch immer stärker miteinander verschränkt. Und hier setzt auch das WISS- Projekt Flughafen 4.0 an, wo aus dem Knowhow jahrelanger Forschungsarbeiten Modelle und Lösungen für die Smart Region in die Praxis übersetzt werden können. Das WISS- Projekt Flughafen 4.0 hat Kosten in der Höhe von ca. EUR 500.000, wovon 80% vom Land Salzburg aus der Forschungsförderungen finanziert werden“, sagt Mag. Walter Haas, Geschäftsführer des ITG- Innovationsservice für Salzburg, das auch das WISS- Umsetzungsmanagement verantwortet.