Bereits im dritten Quartal 2023 wurde eine hochmoderne Waschanlage für das PFAS belastete Grundwasser – wir haben berichtet: auf Grund von Löschschaumeinträgen im Rahmen gesetzlich vorgeschriebener Feuerwehrübungen am Gelände des Salzburger Flughafens wurden das Erdreich mit PFAS haltigen Stoffen angereichert – am Gelände des Flughafens errichtet. Diese Anlage ist nun mit 1. Jänner 2024 in Betrieb gegangen und 24 Stunden, 7 Tage in der Woche in Betrieb. Die Waschanlage wird durch 7 Grundwasserbrunnen mit PAS angereichertem Grundwasser beschickt, welches nach der Filtrierung und Reinigung über 3 sogenannte Schluckbrunnen wieder dem Grundwasserkörper zugeführt wird. Mit dieser Maßnahme soll eine Weiterführung von PFAS haltigem Grundwasser in die Grundwasserfahne des Flughafens verhindert werden. Wie lange diese Filteranlage in Betrieb sein wird ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Zeitschiene
Grundwasserreinigungsanlage
Nachdem für die technische Sanierungsphase 1 die Reinigungs-Silos mit Kies und Aktivkohle für die Grundwasserreinigung gefüllt wurden befindet sich die Grundwasserreinigungsanlage in der „Inbetriebnahmephase“. Sieben Brunnen fördern das belastete Grundwasser zur der Grundwasserreinigungsanlage, das gereinigte Grundwasser wird danach über sogenannte Schluckbrunnen wieder dem Grundwasserkörper zugeführt. Diese Maßnahme wird - gemäß den behördlichen Vorschreibungen - in enger Abstimmung mit der Wasserrechtsbehörde von einem umfangreichen Monitoringverfahren begleitet. In den nächsten 3 Jahren werden an internen und externen Messstellen - zum Teil monatlich, zum Teil ¼ jährlich - Proben entnommen und analysiert. Die meisten Probenahmen können während der Betriebszeit (06:00 Uhr bis 23:00 Uhr) mit Turmfunkbegleitung unter Aufrechterhaltung des Flugbetriebes erfolgen. Die Beprobungen zwischen der Piste und der Rollbahn sowie im Nahbereich zur Rollleitlinie des Hauptvorfeldes erfolgen außerhalb der Flugbetriebszeit. Die Ergebnisse der Beprobungen werden laut vorgeschriebenem Informationszyklus der Behörde übermittelt, interpretiert und weitere Maßnahmen evaluiert.
Wie bereits Anfang des Jahres angekündigt, wird die erste Phase der Altlastsanierung „S23 Flughafen Salzburg“ aktiv angegangen. Die Filtrierung des Grundwassers an den PFAS Eintragsstellen wird spätestens im Jänner 2024 in Vollbetrieb gehen. Am 20. September 2023 sind die nötigen Container für die Steuertechnik, die Absetzbecken, die Sandfilter und Aktivkohlebehälter für diese erste technische Sanierungsphase geliefert und aufgestellt worden. Zweiter Schritt im Rahmen der ersten Sanierungsphase wird die Befüllung der Aktivkohlebehälter mit Aktivkohle Ende September, Anfang Oktober sein, danach folgen Test- und Probedurchläufe, bevor Anfang 2024 die Anlage in Vollbetrieb gehen wird.
Beschreibung Sicherung / Sanierung Altlast S23 - Phase 1 / Hydraulische Sicherung:
Ausgangslage
Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (heute: BM für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft) stellte im Rahmen des Projektes „Sondermessprogramm Spurensuche im Grundwasser“ erhöhte Werte von PFAS-Substanzen im Grundwasser des Flughafens fest. Als Ursache konnte Löschschaum eruiert werden., Dieser wurde von der Betriebsfeuerwehr des Flughafens vermutlich seit den 60er Jahren im Rahmen von gesetzlich vorgeschriebenen Löschmittelproben und Löschübungen eingebracht. Neben den Sofortmaßnahmen (neuer Löschschaum, Löschmittelproben und Löschübungen mit Schaum nicht mehr am Flughafengelände, sondern auf Flächen eines befugten Entsorgers) standen vor allem die langfristige Sicherung und Sanierung der Altlast im Fokus des ALS Expertenteams (Altlastensanierungsteam Flughafen Salzburg). Diese erfordert einen genauen Planungsprozess und wird noch unbestimmte Zeit in Anspruch nehmen (Pionierarbeit auf dem Sektor PFAS-Altlast). Die notwendigen Behördenverfahren sind sehr umfangreich und komplex, der Zeitfaktor ist nur schwer abschätzbar.
Ziel
Das Abströmen von PFAS Substanzen im Grundwasser bzw. eine weitere Schadstoffausbreitung soll mit den ergriffenen Maßnahmen verhindert werden. In der ersten technischen Sanierungsphase wird ein hydraulischer Sicherungsschirm errichtet, die Inbetriebnahme ist Anfang 2024 geplant.
Projektinhalt
Es werden bis zu 7 Grundwasserbrunnen errichtet, die eine Förderung des PFAS haltigen Grundwassers zu einer Grundwasserreinigungsanlage ermöglichen. Diese Grundwasserreinigungsanlage besteht aus 2 Absetzbecken, 2 Kiesfiltern und mehreren Aktivkohlefiltern. Nach dem Reinigungsvorgang (zentral über Steuerungsanlage betrieben, Überwachung durch engmaschiges Analysenetz) wird sauberes Wasser über drei „Schluckbrunnen“ dem Grundwasserkörper zugeführt. Insgesamt benötigt die Anlage eine Fläche von ca. 8,5 x 30 m, wobei der Aktivkohlefilter, der das betroffene Grundwasser reinigt, eine Höhe von ca. 10 Metern hat. Mit der Planung und örtlichen Bauaufsicht wurde die Firma GWU Geologie – Wasser – Umwelt GmbH beauftragt, als ausführendes Unternehmen wird die ARGE NTA-BMA (Arbeitsgemeinschaft der Firmen Porr Umwelttechnik GmbH und der Bernegger GmbH) beauftragt.
Bildstrecke Sanierungsphase 1
Offene Fragen werden in den FAQs zum Thema Altlastensanierung ergänzt und gerne können weitere Fragen an LJk0oTSmqTIhp2ShnJIlqJ5aDUAuoUcvqKWaYJScpaOipaDhLKD= gerichtet werden.
Umweltmonitoring des Landes Salzburg - PFAS-Belastung und Altlastensanierung
Mit Herbst 2022 gab die Natur- und Umweltschutzabteilgung des Landes Salzburg den Auftrag für ein Umweltmonitoring nördlich des Salzburger Flughafens. Dabei werden die chemischen und biologischen Zustände von Grundwasser und Oberflächenwasser untersucht und auf eine mögliche Belastung durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) hin überprüft. Das Leitungs- und Trinkwasser der Stadt Salzburg ist davon nicht betroffen und hat die höchste Qualität.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben im Monitoring-Gebiet nördlich des Flughafens Salzburg die Möglichkeit, sich via E-Mail anVTyhMz9NqJ13MJk0oJ9hnKEipzyhMl1mLJk6LaIlMl5uqPN=für eine Probennahme anzumelden.
Nähere Informationen zum Umweltmonitoring des Landes Salzburg finden sie unter: www.salzburg.gv.at/themen/umwelt/abfall/altlasten/umweltmonitoring
Die Untersuchungen zur Ausdehnung der Altlast sind am Standort weitestgehend abgeschlossen, die nördliche Abgrenzung im Bereich der Hauptabstellfläche wird noch durch weitere Bodenuntersuchungen abgesichert. Der Flughafen Salzburg ist bemüht, die technische Sanierung der Altlast in Folge des Eintrags von PFAS-haltigem Löschschaum der Betriebsfeuerwehr möglichst umfassend und rasch umzusetzen. Das Thema PFAS befasst momentan ganz Europa, in Österreich sind zurzeit die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Steiermark betroffen. Das Umweltbundesamt führt allerdings in dieser Causa weitreichende Untersuchungen in ganz Österreich durch, wobei Experten davon ausgehen, dass auch in den anderen Bundesländern derartige Belastungen im Grundwasser nicht ausgeschlossen werden können.
Erstmaßnahme zur Sicherung der Altlast wird eine hydraulische Sicherungsmaßnahme sein. Als endgültiges Ziel sieht das Altlastensanierungsgesetz vor, dass besagte Altlasten dauerhaft gesichert werden. Der Flughafen ist dazu bereits in Kontakt mit der zuständigen Stelle für die Förderung von Altlastensanierungsmaßnahmen, der Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC).
Im jährlichen Bericht an die KPC müssen folgende Informationen zu den laufenden Sicherungsmaßnahmen enthalten sein:
Der jährliche Bericht wird auch an die Umweltbundesamt GmbH übermittelt.
Stellungnahme zur Sanierungsvariantenstudie durch das Umweltbundesamt (UBA)
Aufgrund der festgestellten „Altlast PFAS-Löschschaum“ in der Grundwasserfahne des Salzburger Flughafens wurde dieser entsprechend den Kriterien für die Prioritätenklassifizierung als „Altstandort der Priorität 1“ klassifiziert. Für die Sanierung dieser Altlast wurde am 21. Oktober 2022 seitens der GWU Geologie-Wasser-Umwelt GmbH, im Auftrag der Salzburger Flughafen GmbH, die Sanierungsvariantenstudie übermittelt. Die ermittelte Bestvariante erscheint mit heutigem Wissensstand bei entsprechend guter Planung und Ausführung der Maßnahmen sowie Durchführung geeigneter Kontrollmaßnahmen grundsätzlich geeignet, das Sanierungsziel zu erreichen.
Die Stellungnahme des UBA, Abteilung Altlasten, finden sie hier: Stellungnahme zur Sanierungsvariantenstudie
Das Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus stellte im Rahmen der Untersuchung erhöhte Werte von PFAS-Substanzen (das sind organische Fluorverbindungen) im Grundwasser fest. Der Flughafen hat unmittelbar und umgehend nach dem Vorliegen der Messergebnisse des Ministeriums reagiert. Zu betonen ist, dass am Salzburger Flughafen zu jedem Zeitpunkt ausschließlich Löschmittel zum Einsatz kamen, die allen rechtlichen Vorgaben und technischen Standards entsprochen haben. Der Kenntnisstand der Wissenschaft und die darauf basierenden rechtlichen Vorgaben entwickeln sich stetig weiter und das, was vor ein paar Jahren Stand der Technik und aus Sicherheitsgründen absolut geboten war, kann ein paar Jahre später zu aufwändigen Sanierungsarbeiten führen.
Kurzerklärung PFAS
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, auch bekannt unter der älteren Bezeichnung PFC.
Einsatzgebiete der PFAS
PFAS-Substanzen, wie sie in den Löschschäumen enthalten waren, wurden in den letzten Jahrzehnten in vielen technischen Bereichen und in der Industrie eingesetzt. Beispiele dafür sind antihaftbeschichtete Pfannen, Kuchenformen, wasser- und schmutzabweisende Textilkleidungen, Farben, Lacke, Poliermittel und viele andere Produkte des täglichen Lebens mehr.
Ursachenklärung und erste Schritte
In Abstimmung mit der Behörde wurden zunächst die potenziellen Ursachen für die PFAS-Belastung erhoben. Dabei stellte sich heraus, dass der Flughafenfeuerwehr-Löschschaum die Ursache für die Verunreinigung ist. Als Sofortmaßnahme wurden Löschproben unter Einsatz dieser Schaummittel umgehend untersagt und ein neuer Löschschaum angeschafft. Die nach wie vor gesetzlich verpflichtenden Löschmittelproben und Löschübungen werden nicht mehr am Flughafengelände durchgeführt, sondern auf den Flächen eines befugten Entsorgers. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden wurde ein umfassendes Lagebild erarbeitet. Erste Überlegungen zur Altlastensanierung gibt es bereits.
Historischer Rückblick
Der PFAS-haltige Löschschaum wurde vermutlich bereits seit den 1960er Jahren bis ins Jahr 2018 verwendet. PFAS-haltige Löschschäume sind kein Salzburger Spezifikum, diese Art des Löschmittels kam und kommt weltweit zur Bekämpfung von speziellen Bränden (flüssige Stoffe wie Benzin, Kerosin, Heizöl, Teer, Alkohol, etc.) zum Einsatz. In Salzburg sind die Mengen der verwendeten Löschschäume überdies sehr niedrig, weil es sich ausschließlich um Löschmittelproben und gesetzlich vorgeschriebene Löschübungen, nicht aber um tatsächliche Löscheinsätze gehandelt hat.
Vorbereitungsarbeiten zur Altlastensanierung
Der Flughafen Salzburg kooperiert bei der Vorbereitung der Sanierung mit den Altlastenexperten des Umweltbundesamts und den Amtssachverständigen des Landes. Unterstützt wird der Flughafen von namhaften Experten, wie der Mull und Partner Umwelttechnik GmbH, sowie den Salzburger Unternehmen GWU (Geologie-Wasser-Umwelt GmbH) und Hydrologische Untersuchungsstelle Salzburg. Aus aktueller Expertensicht gibt es keine problematischen Nutzungen des betroffenen Grundwassers.
Ziel
Ziel ist die bestmögliche Altlastensanierungslösung für Umwelt, Mensch und Natur zu finden.
Die Maßnahmen orientieren sich am Trinkwasser-Grenzwert für die Summe der PFAS von 0,10 μg/l, der aufgrund von EU-Vorgaben in den Mitgliedstaaten ab Jänner 2026 gelten wird.
Von Seiten des Flughafens arbeitet an der Thematik ein ausgewiesenes Expertenteam, welches in engem Austausch mit dem Land und dem Umweltbundesamt steht. Bei offenen Fragen oder Informationsbedarf kann man sich jederzeit an den Flughafen wenden, der seine Experten damit befassen wird. Eine Liste von Fragen und Antworten finden Sie unter den FAQs Altlastensanierung Löschschaum.