Stöckl: Aerosol-Messungen ergaben positive Ergebnisse
(LK) Die Ergebnisse der Luftgütemessungen in der Umgebung der Lande- und Startbahn des Salzburger Airport überraschen: Bei Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid und Ozon wurden sogar die strengen Vorgaben für Kurorte unterschritten. Die ultrafeinen Partikel wurden beidseits der Start- und Landebahn gemessen. "Das ist Zusammenarbeit auf höchstem Niveau zwischen Umweltabteilung des Landes, Naturwissenschaftlicher Fakultät der Universität Salzburg, Stadt Salzburg und Flughafen. Ein gemeinsames Projekt zur Aerosolmessung ergab spannende Ergebnisse", ist selbst Landeshauptmann-Stellvertreter und Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Stöckl von den Messergebnissen überrascht.
Bei einem Pilotprojekt am Salzburg Airport wurden an zwei Standorten - bei der Kendlerstraße und Kröbenfeldstraße - ultrafeine Partikel gemessen. Zusätzlich wurden an der Kendlerstraße die klassischen Luftschadstoffe miterhoben. "Die Grenzwerte des Immissionsschutzgesetz-Luft sowie des Ozongesetzes wurden bei den klassischen Luftschadstoffen eingehalten. Bei PM10 (Feinstaub) bei NO2 (Stickstoffdioxid) und Ozon wurden sogar Werte von Kurorten erreicht", erklärt Alexander Kranabetter vom Referat Immissionsschutz der Umweltabteilung des Landes Salzburg. Die ultrafeinen Partikeln lagen im Bereich einer städtischen Hintergrundmessstelle.
"Ich bin sehr erleichtert, dass dabei sämtliche Grenzwerte eingehalten und sogar unterschritten wurden. Überrascht hat mich das Ergebnis der Experten bei den Ultrafeinstäuben und den Stickstoffoxiden am Airport dennoch", so Stöckl.
Und Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher ergänzt: "Auch ich bin von den Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchung überrascht und hätte mir da eigentlich andere Zahlen erwartet. Als Vorsitzender der Deutsch-österreichischen Fluglärmkommission begrüße ich solche Aktivitäten von österreichischer Seite und kann mich mit der Idee einer Fortsetzung der Forschung über Ultrapartikel am und um den Flughafen Salzburg anfreunden. Mit der Fortführung der Messreihen würden wir noch mehr Daten über Ultrapartikel in der Region erhalten. Hier wäre meiner Meinung nach ein grenzüberschreitendes INTERREG-Projekt mit EU Finanzierung interessant, damit wir die Belastungen nicht nur in Österreich sondern auch direkt in unserer Stadt erfassen können und gleichzeitig können wir damit die grenzüberschreitende Zusammenarbeit innerhalb der EuRegio stärken", so Flatscher.
Bei den Erhebungen wurde parallel an zwei Standorten in einer Entfernung von rund 150 Meter zur Start- und Landepiste über einen Zeitraum von mehreren Monaten gemessen. Die Daten wurden ausgewertet und mit anderen Messreihen verglichen. Dabei wurden nicht nur die ultrafeinen Partikel erfasst, auch die "klassischen" Luftschadstoffe wie Feinstaub (PM10 und PM2.5), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) konnten am südlichen Standort in der Kendlerstraße über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren vom Salzburger Luftgütemessnetz miterhoben werden.
"Die Ergebnisse dieser Luftschadstoffe am südlichen Standort in der Kendlerstraße fielen sehr positiv aus. Während der gesamten Messkampagne im Zeitraum von Jänner 2016 bis Mai 2017 wurden alle Ziel- und Grenzwerte des Immissionsschutzgesetz-Luft sowie des Ozongesetzes eingehalten. Die Luftqualität liegt am Niveau einer städtischen Hintergrundmessstelle“, erklärt Alexander Kranabetter vom Referat Immissionsschutz der Umweltabteilung des Landes Salzburg. Bei Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid und Ozon konnten sogar die strengeren Vorgaben für Kurorte eingehalten werden.
Die Dauerbelastung mit Stickstoffdioxid lag am innerstädtischen Rudolfsplatz mit 47 µg/m³ mehr als doppelt so hoch wie bei der Kendlertraße (21 µg/m³). Ähnliches war bei den ultrafeinen Partikeln zu beobachten. Der Mittelwert am südlichen Standort Flughafen lag mit knapp 10.000 Partikel/cm³ deutlich niedriger als am nördlichen Standort mit 15.000 Partikel/cm³. Dies ist unter anderen mit der Nähe des nördlichen Standortes zur stark frequentierten Salzburger Stadtautobahn (300 m) zu erklären. Der südliche Standort liegt mehr als zwei Kilometer von der Autobahn entfernt. Ein Vergleich der beiden mittleren Tagesgänge der Partikelzahl zeigt, dass der autobahnnahe Standort eine deutlich höhere Partikelzahl aufweist als der südliche.
"Vergleicht man die Messungen am Airport mit Werten von zwei Duftkerzen in einem geschlossenen Raum, ist das Ergebnis erschreckend. Zwei dieser Kerzen, die über zwei Stunden brennen, weisen 241.000 Partikel/cm³ auf. Im Vergleich dazu lag die Partikelanzahl in der Kendlerstraße am Airport bei rund 10.000 Partikeln pro cm³. Von Zigaretten will ich hier gar nicht erst sprechen. Es ist wichtig, dass nicht nur die Belastungen des Menschen im Freien durch den Verkehr genau beobachtet werden. Die Menschen müssen auch für die Beeinträchtigungen, die durch Rauch, Kerzen oder vergleichbare Quellen in geschlossenen Räumen entstehen, sensibilisiert werden", so Stöckl.
Weitere Informationen: Harald Haidenberger, Büro LH-Stv. Christian Stöckl, Tel.: +43 662 8042-3311,
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