Elektro-Fuhrpark wird verstärkt / Flughafen setzt auf alternative Antriebe bei Neuanschaffungen von Nutzfahrzeugen / Fuhrpark des Flughafens bereits zu 37% elektrifiziert / Reduzierung des CO² Verbrauchs
Flughäfen sind Bodeninfrastruktureinrichtungen und setzten viele Maßnahmen um die Bodenemissionen zu reduzieren oder sogar zu 100% zu vermeiden. Eines dieser Beispiele, wie das gelingen kann, ist die Neuanschaffung von Nutzfahrzeugen des Fuhrparks. Flughäfen transportieren nicht nur Passagiere, brauchen nicht nur mobile Gepäckbänder und LKWs sondern auch Spezialfahrzeuge wie große Lademaschinen die Fracht in den Bauch eines Flugzeuges transportieren können. „Heute ist Freitag, der 13. und es ist ein erfreulicher Tag.
Wir begrüßen unseren jüngsten Zuwachs in der E-Flotte des Flughafens, einen High-Loader, der zu 100% mit Strom betrieben wird. Mit diesem können wir Fracht und Gepäck effizienter verladen und schmälern erneut den CO²-Abdruck am Flughafen,“ so Bettina Ganghofer, Geschäftsführerin des Salzburger Flughafens. Der neu eingetroffene Cargo Master Lader ist ein eher ungewöhnliches Fahrzeug im E-Sektor, ist er doch eines der größten seiner Art. Klar ist, dass die Flughäfen in Österreich mit dem Programm CO² Zero Emissions 2050, genau da ansetzten, wo alle am CO²-Markt beteiligten Firmen, Konzerne und Privatpersonen sich hinwenden sollten.
Die österreichischen Verkehrsflughäfen sind nicht das Tor zur Welt, die Verantwortlichen stellen sich auch den damit verbunden globalen Herausforderungen. Dazu gehört auch das Thema Umwelt, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Ein Flughafen hat verschiedene Geschäftsfelder, die zum wirtschaftlichen Gesamterfolg beitragen, eines davon ist der Cargo Frachtbereich. Auch hier gilt es nicht nur den Markt zu beobachten, um zu wissen was der Mitbewerber gerade unternimmt um Kunden zu gewinnen, hier gilt es auch am Puls der Zeit zu bleiben, um technisch für die Zukunft gerüstet zu sein.
„Das Cargo Business entwickelt sich stetig weiter und auch die Anforderungen der Airlines werden immer höher. Dazu gehört auch der Teilbereich Frachtmitnahme und Cargo-Beförderung. Mit dem Einsatz unseres neuen Cargo Master Laders eröffnen sich für uns neue Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich. Etliche Anfragen von Airlines können mit diesem Neuzugang im Elektro-Fuhrpark nun positiv beantwortet werden. Dieses Gerät kann jetzt jede Flugzeugtype bedienen und operativ abfertigen, beinahe alle Arten von Fracht und Gepäck können mit diesem Gerät somit CO²-neutral verladen werden“, freut sich Flughafenprokurist und Verkehr & Sales Manager Christopher Losmann.
Es ist wichtig, dass in jedem Arbeitsbereich des Flughafens genau ausgelotet wird, wo CO²-Einsparungen bewirkt werden können, auch wenn das heißt, dass die Alternativlösung manchmal teurer ist. „Hier müssen Entscheidungen getroffen werden und nicht selten nehmen wir mehr Geld in die Hand, um in Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu investieren. Trotz der rund 320.000 € Anschaffungskosten für den neuen Lader fiel die Entscheidung zu Gunsten der Elektrovariante und kostete damit ca. 50.000 € mehr als die Alternative mit Verbrennungsmotor. Ich denke wir als Salzburger Leitbetriebe haben hier auch eine Vorbildfunktion die es gilt zu erfüllen,“ so Losmann weiter. Mit dieser Neuanschaffung stellt der Flughafen eine flexible und rasche Abwicklungsmöglichkeit der Fracht am Vorfeld sicher und darüber hinaus können auch andere Dienstleistungen angeboten werden. Ein Beispiel der neuen Produkte im Cargo Bereich ist auch der im Oktober eröffnete DPD Paket-Shop.
„Unser Lader trägt zum Rückgang der Geräuschemissionen am Flughafen bei und leistet durch Zero-Emissionen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf dem Vorfeld und reduziert gelichzeitig den CO²-Fußabdruck des Flughafens,“ so der Geschäftsführer der Herstellerfirma, Dipl. Wirtsch. Ing. Dietmar Lagemann.
Viele Österreicher wissen gar nicht, dass sich die österreichischen Verkehrsflughäfen in einer schlagkräftigen Arbeitsgemeinschaft organisiert haben, um gemeinsame Themen zu verstärken und sich untereinander zu vernetzten. Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV) wurde bereits im Jahr 1956 gegründet und vertritt die Interessen aller Flughäfen in Österreich. Klares Ziel ist die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit, der regelmäßige Know how-Austausch zu betrieblichen Abläufen und die Vertretung von gemeinsamen Anliegen bei nationalen und internationalen luftfahrt- und flughafenrelevanten Entscheidungen.
Vier wesentliche Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen zur Reduktion der CO²-Emissionen wurden von den österreichischen Verkehrsflughäfen in der AÖV gemeinsam definiert:
Angetrieben mit einem hydro-elektrischen System ist der Cargo Master Lader ein selbstfahrendes Gerät, das für die Flugzeugabfertigung im Lower-Deck und Main-Deck-Bereich eingesetzt werden kann. Bis zu 14 Tonnen Last kann damit auf eine Hubhöhe von 5,60 m befördert werden. Durch das innovative asymmetrische Adaptersystem der Frontplattform ist das Fahrzeug äußerst wendig und eine problemlose, schnelle und sichere Annäherung an unterschiedlichste Flugzeugtypen ist garantiert. Das ist gerade bei mehr Verkehrsaufkommen sehr wichtig, damit es bei der Abfertigung von Fracht zu keinen Verzögerungen kommt. Bei der Konzeption des Cargo Master Laders war den Konstrukteuren die einfache Bedienbarkeit und die unproblematische, schnelle, Wartungsmöglichkeit der Aggregate besonders wichtig. Die Idee ein derart großes Nutzfahrzeug als „CML Green Line“ zu bauen zahlte sich aus, denn die Energieeffizienz des Laders ist einzigartig.
Ein Fahrzeug – drei Motoren:
Die drei installierten Elektromotoren werden bedarfsgesteuert eingesetzt und nur bei hohen Lastfällen werden alle drei Motoren gleichzeitig benötigt. Für die Bewegung des Laders reicht ein Motor vollkommen aus.
Gut durchdacht - Energierückgewinnung schont die Batterie:
Beim Senken der Frachtplattform werden die Elektromotoren zu Generatoren umfunktioniert und speisen rekuperativ die so erzeugte „Gravitationsenergie“ in die Batterie zurück.
CO²-Vermeidungskalkulation:
Unter der Annahme von 300-400 Betriebsstunden im Jahr lassen sich über einen Nutzungszeitraum von 15 Jahren rund 25.000 Liter Diesel einsparen. Dieses entspricht einer CO²-Einsparung von ca. 4,5 t/a oder 70 t im Nutzungszeitraum. Dabei wird die Batterieladung ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien durchgeführt.
Niedrige Betriebskosten: Durch den Einsatz dieses Laders erspart sich der Flughafen etwa 15 bis 20% bei den Betriebskosten. Direkt am Vorfeld wird der Lader mit regenerativer Energie aufgeladen. Mit den geringeren Motorlaufzeiten werden auch die Wartungskosten geringer.