Airport-Imker freut sich über die gelungene Ansiedlung und ist mit der Sammelleidenschaft der fleißigen Bienen sehr zufrieden / Erste Ernte brachte beste Ergebnisse / Bienengeschwader auf Flughafenwiesen / Ein Herz für Bienen
Es summt und brummt über den Flughafenwiesen - denn tausende emsige Bienen fühlen sich seit rund einem Jahr am Salzburger Flughafen sehr wohl!
In Zeiten, in denen überall auf der Welt Medien über einen gravierenden Rückgang von Insekten und über das Sterben von Bienen berichten, möchte der Salzburger Flughafen mit der Ansiedelung von Bienenvölkern am Airport bewusst ein Zeichen setzen. Im vergangenen Jahr wurden daher fünf Bienenstöcke am Flughafenareal aufgestellt. „Letztes Jahr konnten wir erstmals unseren Airport-Honig verkosten. Jetzt freue ich mich schon auf die Ernte 2020! Auch ich wusste nicht, dass unsere Bienen für 1 Kilo Honig bis zu 150.000-mal ausfliegen und etwa 20 Millionen Blüten besuchen müssen. Dabei legen sie bis zu 150.000 Flugkilometer zurück. Ungefähr gleich viele Flugkilometer sind unsere Businesskunden unterwegs, wenn sie ab Salzburg zu ihren Geschäftsterminen fliegen. Oder anders gesagt – unsere Bienen jetten für 1 Kilo Honig rund 4-mal um die Erde“, so Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer.
Nur wenige Salzburger wissen vermutlich, dass das Flughafenareal eine der größten zusammenhängenden Grünflächen in Salzburg ist. Von den rund 176 ha Gesamtfläche des Flughafens sind mehr als 100 ha beinahe unkultivierte Grünfläche – ein reiches Betätigungsfeld für die Bienenvölker! Da die Grünflächen am Flughafen nur ein bis zwei mal jährlich gemäht und kaum gedüngt werden, sind die Sammelvoraussetzungen für die Bienen optimal. Darüber hinaus ist die „Nicht-Bewirtschaftung“ der Flughafen-Wiesen Grundlage für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, die teilweise sogar einzigartig in Salzburg ist.
Betreut werden die Bienenvölker am Flughafen von Airport-Imker Rudolf Hermann, der für die Ansiedelung und Versorgung der fleißigen Insekten am Flughafen Salzburg gewonnen werden konnte. Rudi Hermann ist seit dem Jahr 2015 als Imker aktiv und weiß genau, worauf es bei der Arbeit mit den kleinen Honigsammlern ankommt. „Bienen reagieren sehr schnell auf die Gefühlslage von Personen. Laute Geräusche oder hektische Bewegungen bereiten den Bienen Stress und schmerzhafte Bienenstiche sind die Folge,“ so der Airport-Imker.
Die Imkerei bedeutet für Rudi Hermann mentalen Stressabbau und einen perfekten Ausgleich zum hektischen Berufsalltag. Zum Flughafen hat er persönlich eine enge Bindung, war er doch selbst jahrelang beruflich am Airport tätig. „Bienen sind für die Bestäubung von Pflanzen unentbehrlich! Bäume und Pflanzen sind die Basis für unser tägliches Brot am Esstisch und auch die Grundlage für unser Überleben, denn der natürliche Luftfilter unserer Erde hängt von einer gesunden Flora ab. Ohne Pflanzen wird es auch keine Tiere und Menschen geben und mit den Bienen schließt sich damit der Kreislauf des Lebens,“ ist Rudi Hermann überzeugt.
Spannend waren auch die Ergebnisse einer vom Land Salzburg und der Universität Salzburg durchgeführten Luftgütemessung der Aerosolbelastung – also der kleinsten Partikel in der Luft - am Flughafen. Das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie zeigte, dass die Luftgüte am Flughafen in punkto Feinstaub und Stickstoffdioxyd ausgezeichnet ist und unter den Grenzwerten für Kurorte liegt! Also auch in dieser Hinsicht ideale Voraussetzungen für die emsigen Airport-Bienen.
Bienen-Monitoring an Flughäfen ist keine neue Erfindung, viele Airports haben dies bereits sehr erfolgreich eingeführt. Im Rahmen dieses Monitorings wird der Honig auf Schadstoffe untersucht und die Untersuchungsergebnisse lassen Rückschlüsse auf die Qualität der Sammel-Gebiete der Bienen zu. „Damit hier verwertbare Ergebnisse erzielt werden können, wurde bewusst der Nahbereich des Flughafens gewählt, um diese Bienenstöcke anzusiedeln,“ so Claudia Typelt, Umweltbeauftragte des Salzburger Flughafens.
Die Airport- Bienenvölker sind noch sehr jung. Ein Bienenstock setzt sich aus Bienenkönigin, Arbeiterbienen und Drohnen zusammen und besteht aktuell aus ca. 60.000 Bienen pro Volk. Eine Königin kann während der Brutzeit bis zu 2.500 Eier pro Tag legen.
Begonnen hat alles im Juni 2019, als auf dem Gebiet der ehemaligen Bäckerei Zrost im Südosten der Piste drei Bienenstöcken aufgestellt wurden. Ein Monat später wurde der Bestand bereits auf 5 Stöcke erweitert. Heute sind es mittlerweile 9 Stöcke (seit März 2020) die für die emsigen Bienenvölker bereitstehen und für eine reiche Honigausbeute sorgen.
Der Aufstellungsort wurde bewusst ganz in der Nähe der Piste und in ausreichender Entfernung zum Individualverkehr sorgsam ausgewählt und wird durch einen Zaun von Fremdeinflüssen geschützt. Umweltbewusstes Arbeiten und Nachhaltigkeit sind für den gesamten Flughafen-Konzern von großer Bedeutung. Mit der Ansiedelung der Bienenvölker am Flughafen konnte in dieser Hinsicht ein weiterer wertvoller Beitrag geleistet werden.