Klimaschutzministerin Gewessler zeichnet Airport erneut aus
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zeichnete gestern, 25.04.2023, im Rahmen einer festlichen Verleihung in Wien die Klimaschutzbemühungen des Salzburger Flughafens aus. Die erste Auszeichnung erhielt Österreichs größter Bundesländerflughafen bereits 2014, 2017 folgte die zweite Auszeichnung anlässlich des Radgipfels in Wörgl.
Im Rahmen der „PEP Partnership & klimaaktiv mobil Fachkonferenz“ in der Wirtschaftskammer Wien wurden am 25.04.2023 auch österreichische Wirtschaftsunternehmen und Träger der öffentlichen Verwaltung für ihre Klimaschutzbemühungen von Bundesministerin Leonore Gewessler ausgezeichnet. Für den Flughafen nahmen Claudia Typelt, Stabsstellenleiterin Umwelt Flughafen Salzburg, und Alexander Klaus, Konzernsprecher und Stabsstellenleiter Presse Flughafen Salzburg, die Urkunde von Umweltministerin Leonore Gewessler entgegen, die Österreichs größten Bundesländerflughafen für seine Kompetenz im Klimaschutz erneut auszeichnete.
„Ich freue mich sehr über die Ehrung unseres Flughafens durch die Klimaschutzministerin. Sie stellt eine Wertschätzung für unseren Flughafen dar, der viele Bemühungen in Richtung CO2Netto Neutralität für 2040 setzt. Zum Maßnahmenpaket gehört auch die Umstellung unseres Fuhrparks auf alternative Antriebe. Dies wird durch die Anschaffung des elektrischen Highloaders unterstützt. Es ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur CO2 Netto Neutralität, wenn auch nur ein kleiner Baustein in unserem Umwelt-Masterplan, den wir konsequent verfolgen,“ so Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer. Mittlerweile ist im Rahmen des Umwelt- und Energiemasterplans der Anteil der elektrisch betriebenen Fahrzeuge am Flughafen Salzburg auf rund 40% gestiegen.
Als geprüfter Umweltbetrieb (EMAS validiert, ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert) versteht sich der Flughafen als Vorreiter im Bereich Innovation und Verwendung nachhaltiger Technologien. „Wir bewegen im Umweltbereich wirklich sehr viel und bemühen uns tagtäglich noch besser zu werden. Wir alle wissen, Rohstoffe und Ressourcen sind kostbare und lebensnotwendige Stoffe, aber der sparsame Umgang damit ist noch nicht jedem bewusst. Einsparungen und Optimierungen, Kennzahlen-Dokumentation und moderne Umwelttechnik sind die wichtigsten Basis-Komponenten für einen bewussten und sinnstiftenden Umgang mit unserer Umwelt und unseren Stakeholdern. Unsere Managementprogramme und die dahinter liegenden Überprüfungsroutinen stellen einen nachhaltigen Umgang und ständigen Verbesserungsprozess sicher,“ freute sich Flughafen-Umweltbeauftragte Claudia Typelt bei der Entgegennahme der Auszeichnung.
Das Projekt – der elektrische Master Lader für Gepäck & Cargo
Die österreichischen Verkehrsflughäfen haben schon vor längerer Zeit ihre Pläne für die „CO2 Zero Emissions 2050“ der Öffentlichkeit präsentiert. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden strategische Handlungsfelder definiert, wie etwa die Optimierung der Energieversorgung, die Modernisierung der Gebäudetechnik und die Umrüstung von flughafenspezifischen Anlagen.
Neben diesen Hauptstoßrichtungen war auch das Thema Fuhrpark und Mobilität ein wichtiger Baustein im Gesamtgefüge, um vor allem Bodenemissionen deutlich zu reduzieren oder sogar zu 100% zu vermeiden. Flughäfen transportieren nicht nur Passagiere, brauchen nicht nur mobile Gepäckbänder, Busse und Treppen, sondern auch Spezialfahrzeuge wie große Lademaschinen, Highloader genannt, die vor allem Gepäck und Fracht in Containern zum Flugzeug transportieren und verladen können. Der elektrische Cargo Master Lader, einer der größten seiner Art im E-Sektor, ist so ein Spezialfahrzeug. Mit seinem Einsatz eröffnen sich für
den Flughafen neue Chancen und Möglichkeiten, denn dieser elektrische Highloader kann jeden Flugzeugtyp bedienen und anfallende Gepäckstücke und Frachten CO2 neutral verladen.
Trotz der rund € 320.000 Anschaffungskosten für den neuen Lader fiel die Entscheidung zu Gunsten der Elektrovariante und kostete damit ca. € 50.000 mehr als die Alternative mit Verbrennungsmotor.
Angetrieben mit einem hydro-elektrischen System, ist der Master Lader ein selbstfahrendes Gerät und kann bis zu 14 Tonnen Gepäck und Fracht auf eine Hubhöhe von 5,60 m befördern. Durch das innovative asymmetrische Adaptersystem der Frontplattform ist das Fahrzeug äußerst wendig und eine problemlose, schnelle und sichere Annäherung an unterschiedlichste Flugzeugtypen ist garantiert. Das ist gerade bei höherem Verkehrsaufkommen sehr wichtig, damit es bei der Flugzeugabfertigung zu keinen Verzögerungen kommt.
Innovatives Konzept
Ein Fahrzeug – drei Motoren: Die drei installierten Elektromotoren werden bedarfsgesteuert eingesetzt und nur bei hohen Lastfällen werden alle drei Motoren gleichzeitig benötigt. Für die Bewegung des Laders reicht ein Motor vollkommen aus.
Gut durchdacht - Energierückgewinnung schont die Batterie: Beim Senken der Frachtplattform werden die Elektromotoren zu Generatoren umfunktioniert und speisen rekuperativ die so erzeugte „Gravitationsenergie“ in die Batterie zurück.
CO2-Vermeidungskalkulation: Unter der Annahme von 300-400 Betriebsstunden im Jahr lassen sich über einen Nutzungszeitraum von 15 Jahren rund 25.000 Liter Diesel einsparen. Dies entspricht einer CO2 Einsparung von ca. 4,5 t/a oder 70 t im Nutzungszeitraum. Dabei wird die Batterieladung ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien durchgeführt.
Niedrige Betriebskosten: Durch den Einsatz dieses Laders erspart sich der Flughafen etwa 15-20% bei den Betriebskosten. Direkt am Vorfeld wird der Lader mit regenerativer Energie aufgeladen. Mit den geringeren Motorlaufzeiten werden auch die Wartungskosten geringer.
Über klimaaktiv
klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Mit der Entwicklung und Bereitstellung von Qualitätsstandards, der Aus- und Weiterbildung von Profis, mit Beratung, Information und einem großen Partnernetzwerk ergänzt klimaaktiv die Klimaschutzförderungen und vorschriften. Ziel der Initiative ist die Senkung von Treibhausgasemissionen durch die Erhöhung der Marktanteile von klimafreundlichen Technologien und Dienstleistungen in hoher, gesicherter Qualität. Der Einsatz erneuerbarer Energieträger soll intensiviert, die Energieeffizienz von Gebäuden, technischen Prozessen und Geräten gesteigert und nachhaltige Mobilität forciert werden.
Die Initiative wurde 2004 gegründet. klimaaktiv ist ein innovatives Governance-Instrument, das mithilfe integrativer Arbeitsweise gute Ideen, Kraft und Engagement in den Bundesländern, Gemeinden, Betrieben und NGOs aufnimmt und auf Bundesebene bzw. österreichweit verstärkt.